Vorstellung/Theater: Bühnen Bern
Nach dem Roman von Patricia Highsmith, Regie: Damian Popp
Das Dreigespann mit Vanessa Bärtsch, Jonathan Loosli und Linus Schütz wecken die Geschichte um Mr. Ripley zum Leben. Linus Schütz (Tom Ripley) verkörpert den Lebenskünstler slash Verbrecher mit gewaltiger Energie. Das Publikum ist den Figuren sehr nahe, Bühne und Zuschauer:in trennen lediglich zwei Meter. Man hört jedes Geräusch und sieht die feinsten Bewegungen. Das Stück reisst mit und lässt einem um Mr. Ripley bangen und ihn gleichzeitig verurteilen. Die Geschichte wird jede Minute dramatischer, verliert aber nie den Humor. Körperlich wird den Schauspieler:innen vieles abverlangt und findet im Gesang des Öfteren schöne Höhepunkte.
Das Stück ist nicht nur inhaltlich spannend. Die Produktion ist Teil von Schauspiel mobil (Bühnen Bern) und wird zum Beispiel im Hotel Bellevue Bern, auf dem Tresorplatz in der Vidmarhalle (Heimspielstätte) oder in Gymnasien gezeigt. Das Stück muss also anpassungsfähig bleiben und das merkt man deutlich.
Von fast eingeschlafen (1) bis ich will nochmal (5): Das Stück ist kurzweilig und entführt das Publikum für neunzig Minuten nach Amerika und Italien. Man fühlt sich als Zuschauende:r als Teil des Stücks und lebt mit den Figuren mit. Das Stück erfüllt fast alle Erwartungen aber bringt kaum überraschende Elemente. (3)
Würd ich`s meinen Nachbar:innen empfehlen?: Der Geschichte kann gut gefolgt werden und ist sicherlich für erfahrene Theatergänger:innen nicht sehr anspruchsvoll. Das Stück eignet sich aber wunderbar für Menschen, welche gerne mal den kleinen Zeh in die Theaterwelt halten möchten. Die Chancen stehen gut das man plötzlich abtaucht.
Geeignet für: Laiinen, Interessierte