Aufführung/Tanz: Bühnen Bern
Wie des öfteren bei den Bühnen Bern, besteht der Tanzabend «Iconic» aus mehreren Teilen. Um dies gleich vorweg zu nehmen: Kurzweiligkeit ist durch die Diversität der Stücke ausgezeichnet gelungen.
Das erste Stück, von einem griechischen Choreografen, ist extrem intensiv. Es wird gefallen, geschwungen, geworfen, gekämpft und gerannt. Es wird schlicht alles andere als gebremst. Jede:r einzelne:e Tänzer:in gibt sichtlich (mehr als) hundert Prozent. Verständlich wenn es einem als Zuschauer:in zu viel wird, das man mit den Körpern fast einwenig mitleidet. Jedoch ist es unglaublich faszinierend wie körperlich, menschlich und intensiv dieses Stück ist und einen mitreisst. Denn wer schwitzt nicht einwenig wenn zwei Autos aufeinander zubrettern? Die gewählte Thematik wird durch metallische klänge in der Musik und oben gelbe und unten Schwarze Kostümen der Tänzer:inne untermalt. Gelungene Umsetztung aber nicht Allermanns/fraus-Kost.
Das zweite Stück ist deutlich klassischer und dadurch atypischer für die Berner Kompanie. Es überzeugt durch gerade Linien, saubere Technik, etwas Schalk und wunderschöne Bilder. Ein unglaublich ästethisches Stück mit Solo-Teilen, Pas de deux und Gruppenmotiven das extrem unaufgeregt und geduldig auf das Publikum wirkt. Speziell ist zudem, das ab und zu ein:e Tänzer:in ihre Stimme für wenige Laut benutzt. Durch den minimalistischen Schnitt der Kostüme, bekommt das Stück ausserdem einen leicht exotischen Hauch, was in Bern bestens zur Thematik des «lonely georg» passt.
Das dritte und letzte Stück des israelischen Choregrafen könnte Glatt vom Haus sein. Sowohl die Besetzteung wie auch die Kostüme und Tanz-Sprache sind für die Bühnen Bern sehr gewohnt und dadurch auch dem Publikum bekannt. Ein durchaus gutes aber alles andere als gewagtes Stückt. Es hat einige sehr ästethisch und akribische Gruppenteile die Tänzer:innen auf eine ungewohnte Art fordern, in den Solo oder Pas de deux Teilen merkt man wie sie sich in ihrer Comfort-Zone völlig verausgaben.
Ein absolut stimmiger und kurzweiliger Abend bei dem sich so ziemlich jede:r über etwas erfreuen kann: sei es die Musik, die klassische Technik, die interessanten Themen, die Diversität oder die durchtrainierten Körper der Künstler:innen.
Geeignet für: Profis, Laiinnen, Interessierte, Schulklassen, Kinder