Alzheimer ist schöner zu zweit

Kammerspiele der Josephstadt: Theater

Alzheimer. Ein Thema das viele betrifft und noch mehr berührt. Aber wie siehts wirklich aus und vorallem wie fühlt sichs an? Diesen Fragen geht dieses doch sehr schlicht und abstrakt gehaltene Stück auf die Schliche.

Mit einer guten Portion Selbstironie und Humor verführen die zwei Protagonist:innen das Publikum in eine fremde aber vielleicht gar nicht so ferne Welt. Dabei sind mir einige Sätze hängen geblieben:

  • Das Alter kommt ganz plötzlich und vertilgt schöne Gedanken. Wie ein Vulkanausbruch mit heissen Steinen.
  • Ab jetzt vergess ich nichts mehr!
  • Heiraten wir gleich, sonst vergessen sie ihren Antrag.
  • Alzheimer ist ein grosses Vergessen… vergessen tun wir alle…
  • Man muss alles in kleineren Brocken verschlingen… Essen und Gedanken.
  • Ich liebe dich. Hab ich früher viel zu selten gesagt

Wie in vier sehr kalt gestalteten Wänden so viele Gefühle und Gedanken aufkommen können bleibt mir ein Rätsel, doch es ist gelungen. Bravo.
Manchmal einwenig zu banal, manchmal ein wenig zu roh aber rundum stimmig und anregend.

Von fast eingeschlafen (1) bis ich will nochmal (5): Einschlafen tut man sicher nicht. Abschweifen zu den eigenen Gedanken definitiv. Dankbar für neuen Input aber auch für ein Ende werde ich kein zweites Mal hingehen. (1)

Würd ich’s meinen Nachbar:innen empfehlen?: Ich glaube momentan gibt es genügend anregende Stücke das mir ein anderes zuerst einfallen würde das ich weiterempfehle. Die Thematik und die Leistung der Darsteller:in ist jedoch sehr gelungen.

Geeignet für: Profis, Interessierte