Sycorax

Oper: Bühnen Bern

Oper von Georg Friedrich Haas mit einem Text von Harriet Scott Chessman

Sycorax entspringt aus Shakespeares Der Sturm. Die Figur wird in der Inszenierung in ein Nebelmeer zwischen Rohren und Orchester zum Leben erweckt. Das Bühnenbild ist drückend und silberschwarz, dazu ist das Trockeneis faszinationstechnisch einfach immer ein sicherer Wert.

Die Sinne werden gefordert. Der Chor beschallt die Ohren von hinten, «unter» der Publikumstribüne und von vorne, erhöht über dem Orchester. Es rauchnet überall, die Rohre beginnen sich zu bewegen und die ersten Stimmen erklingen auf englisch.

Kurzweilig und ohne Pause wird man auf eine Insel katapultiert auf der Macht, Verlust und Magie die Hauptrollen einnehmen. Ausgetragen werden die gesungenen Wort-Gefechte unter anderem von Caliban, Prospero und natürlich Sycorax. Dabei entstehen sehr intensive Klangbilder welche mit zeitlosen Anspielungen auf Politik, Wirtschaft und Ökonomie gepaart werden. Sehr gelungen.

Von fast eingeschlafen (1) bis ich will nochmal (5): Um einzuschlafen passiert zu viel und ich bin sicher Details verpasst zu haben, welche beim einem nächsten Besuch zu erspähen/erhöhren währen. (4)

Würd ich`s meinen Nachbar:innen empfehlen?: Unbedingt. Besonders für Opern-Skeptiker:innen. Einfach mal ausprobieren. Es geht so schnell wieder vorbei (etwas mehr als eine Stunde). Ein Versuch lohnt sich!

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